Bau der neuen Schleusen Brunsbüttel 1911 - 1914
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Das Modell entstand in Anlehnung an das Original.
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Nachfolgend Bauberichte von Heinz, geschrieben von Andreas, Mitglieder der IG
Modellbahn-, Schmalspur- und Feldbahnfreunde Niefern-Öschelbronn.
Heinz hat großes Interesse am Nord-Ostsee-Kanal und auch den familiären Bezug zur
Schleusen-anlage. Und da er den Bau einer neuen kleinen Feldbahnanlage in H0e und H0f
plante, kam ihm die Idee, den vorderen nördlichen Schleusenkopf der "Neuen Schleuse" in
Brunsbüttel (Bauzeit 1911-1914) in Anlehnung an das Original im Modell verkleinert nach zu
bauen.
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Baubericht: Juli 2014
Auf einer mit Rahmen versehenen Sperrholzplatte wurde zuerst der Schleusenkopf mit
Styroporblöcken vorkonstruiert und anschließend mit Ziegelmauerwerkplatten der Fa. Kibri
verkleidet. Die Ecksteine wurde mit Formplatten der Firma Auhagen hergestellt. Der
abzutragende Erdwall wurde aus Styropor und Zellulose-Masse gestaltet. Oben auf dem Damm
wird eine Feldbahn 600 mm (der Fa. Busch) die Arbeiten am Schleusenkopf unterstützen, auf
dem Grund der Schleusen wird eine Feldbahntrasse mit 780 mm Spurweite mit ROCO H0e Gleisen
und PECO H0e Weichen vorgesehen. Der Schienendampfbagger trägt den überflüssigen Erdwall
ab. Es wird eine kleine Rangiergleisstrecke geben und eine einfache Gleisrampe aus
Holzbalken. Für das Schleusentor wurden die Schienen in der Bodenvertiefung eingebaut
nebst einer Entwässerungsrinne.
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Baubericht: August 2014
Vor dem Tor wird die erste Betonage vorbereitet: Nach dem Einebnen des Geländes wurde
zuerst die Randschalung errichtet und mit Schrägabstützungen gesichert. Danach wurde eine
Papierlage (heute nimmt man PE-Folie) als Trennlage zum Untergrund eingebracht und darauf
wurde dann die Eisenbewehrung mittels Überdeckung verlegt. Auf die Breite der
Schleusenkammer wurden mittels Holzbretter 2 Dehnfugen ausgebildet. Im Modell wurde
WC-Papier in 2 cm breite Streifen geschnitten und aufgerollt. Die Bewehrung besteht aus
feinstem Maschengewebe und wurde Rostfarben gestrichen. Die Holzrampe für das Gleis wurde
farblich nach gearbeitet. Die ROCO-Feldbahn-Flexgleise wurden rostig eingefärbt und
verlegt. Am abzutragenden Erdwall gab es auf Grund von heftigen Regenfällen einen
Erdrutsch, der zum Teil das Feldbahngleis verschüttet hat. Das H0-Gleis rechts im Bild
dient als Fahrunterlage für den Dampfbagger, der das Erdreich abträgt.
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Baubericht: September 2014
Der direkte Bereich beim Schleusentor wurde betoniert. Im Anschluss nach außen, im
Bereich der Schleusenzufahrt wurde der Grund mit Natursteinen als Ebene verlegt. Hierfür
wurden ca. 4/5 x 4/5 m große Felder mit Holzrundstäben eingefasst, im Modell gekürzte
Zahnstocher. Anschließend kam eine Unterlage aus Steinsplitt, um darauf die Natursteine zu
verlegen. Im Modell wurde echter Ziegelbruch als Unterlage verwenden. Bei der
Natursteinlage handelt es sich um bedruckte Schaumstoff-Strukturplatten. Um die
Betonplatten betonieren und die Steine anliefern zu können, wurde ein
Feldbahnanschlussgleis verlegt. Die Betonkübel wurden beim Original mittels Seilkran von
den Loren aufgenommen und in den zu betonierenden Feldern ausgegossen. Damit die
Bauleitung auch bei schlechtem Wetter im Trockenen die Pläne sichten kann, wurde ein
"Planhäuschen" gebaut. Im "Planhäuschen" befindet sich eine Kopie des Lageplans des
Kaiser-Wilhelm-Kanal sowie die Übersichtszeichnung der Schleusenanlage. Mittlerweile
erhielt das gesamte Segment seine Erd- und Schlickfarbe. Hierfür wurde Gartenerde,
Blumenerde und Heilerde vermischt und aufgebracht. Die nächsten Arbeitsschritte sind sehr
zeitintensiv. Die "Flutöffnungen" haben ihre Betonsteinverkleidung erhalten, die
Ziegelwände wurden mit leichtem Schmutz überzogen. Da die Bauphase gemäß dem Originalbild
558 dargestellt werden soll, wurde eine Seite komplett eingerüstet. Das Gerüst wurde aus
Holzleisten (Kiefer 1x1, 1x7, 1x2 mm) des Anbieters Architekturbedarf hergestellt. Der
Zusammenbau des filigranen Gerüstes erfordert viel Fingerspitzengefühl und sehr viel
Geduld. Auch in eine Flutöffnung wurde noch das Leerbogengerüst eingebaut. Ein Vergleich
mit dem Original zeigt, dass das Modell sehr nahe an das Original heran kommt.
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Baubericht: Oktober 2014
Nach weiteren Verfeinerungen an den Gerüsten ging es an einen neuen und schwierigen
Abschnitt. Da die Baugruben und der Arbeitsraum der "Neuen Schleusen" im
Grundwasserbereich liegen, musste nach dem Einbringen der Spundwände die
Grundwasserabsenkung eingebaut werden. Hierzu sind viele Rohrleitungen, unterschiedlicher
Dimensionen notwendig. Die senkrechten Pumpenrohre müssen in einem extra berechneten
Abstand eingebaut werden, um das Grundwasser gleichmäßig nieder halten zu können. Von den
Ansaugschächten verlaufen die Rohre zu Sammelleitungen, weiter bis zum Pumpenhaus (das
grüne Gebäude aus einen Lasercut-Bausatz) und von dort weiter in höhere Ebenen zum
Einleiten des Wassers in den Nord-Ostsee-Kanal. Der Modellbau hierfür war recht aufwendig.
Neben vorgefertigten Kunststoffbauteilen der Fa. Auhagen kamen auch
Selbstbau-rohrleitungen zum Einsatz. Die größeren Leitungen entstanden aus
unterschiedlichen "Strohhalmen". Diese wurden in Stücke geschnitten, das Ende jeweils mit
Spachtelmasse aufgefüllt und kleine Unterlagscheiben angeklebt. Diese sollen die
Rohrflansche darstellen. Die Rohre wurden wie beim Original auf hölzernen Stützen und
Böcken verlegt. Teilweise musste das Gleis unter, bzw. über baut werden. In einigen
Bereichen wurden auch Absperrschieber eingebaut. Als Letztes folgt noch die "Verdreckung"
der Rohre.
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Baubericht: November 2014
Und wieder geht es voran. Was wäre eine Baustelle ohne Kräne und Bagger. Der Dampfbagger
für den Erdabtrag ist fast fertig, sein fahrbarer Unterbau konnte als Papierbausatz in
Luxembourg erworben werden und wurde dann farblich behandelt und mit Halteketten und
Seilwinden-Zugkette ergänzt. Zusätzlich wurde ein kleiner Dampfbagger für kleine Arbeiten
rund um das Gleis gebaut. Er wurde für Sicherungszwecke beim abrutschenden Gleis
eingesetzt. Beide Bagger entstanden aus Bausätzen der Firmen 'Das Kantoor' und 'ARTITEC'.
Der Ausleger ist ein Messingbausatz. Die Gleise auf dem Schleusengrund haben eine
Spurweite von ca. 780 mm (H0e) und das Versorgungsgleis auf der Dammkrone und beim
Schleusenkopf hat eine Spurweite von 600 mm (H0f) aus Gewichtsgründen. Das Gleis auf der
Dammkrone wurde angeschlossen, die erste Fahrprobe verlief positiv. Am mittleren
Schleusenkopf schreiten die Arbeiten voran. Es wurde der Verlegesand für die
"Schleusenkopf -Pflasterung" angeliefert und muss jetzt mühsam von Hand eingebaut werden.
Das macht sogar durstig.
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Baubericht: Dezember 2014 und Januar 2015
Es geht weiter mit der Detailausgestaltung.
Am Schleusenkopf wurden Ziegelsteine angeliefert. Die 2 Dampfbagger wurden fertig
gealtert. Die Anlage wird mit Leben gefüllt. An einem Rohrbogen müssen Schweißarbeiten
durchgeführt werden. Das beim Erdrutsch verschobene Gleis wurde gesichert und wird jetzt
von Schweißern abgetrennt. Der Elektriker, oben rechts passte nicht auf und bekommt einen
Stromschlag und fällt nach hinten um. Im Vordergrund werden fünf neue Arbeiter in Ihre
Aufgaben eingewiesen. Derzeit wird die Rückwand für die Hintergrundmalerei vorbereitet und
mit einer Lichtabdeckung versehen. Zur Darstellung des Kabelkranes erhält die vordere
Seite eine Blende mit einem Foto des Kabelkranes. Die zwei Feldbahngleise (H0e) wurden
angeschlossen, die Fahrprobe verlief erfolgreich.
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Baubericht: Februar und März 2015
Es geht weiter mit der Detailausgestaltung.
Zum Geburtstag gab es drei hölzerne Transportkisten für Steine und Sand, die mit dem
Kabelkran angeliefert werden. Weiterhin gab es einen Arbeiter mit Sandkiste auf der
Schulter und den dazugehörigen "Befüllbock". Im Bereich des Erdrutsches wurden Arbeiter
mit Schaufeln eingesetzt. Das Natursteinpflaster wird eingesandet. Die Elektronik wurde
installiert. Alles funktioniert.
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Baubericht: April und Mai 2015
Es geht weiter mit der Detailausgestaltung.
Schon Ende März hatte Heinz mit dem Bau des Kabelkrans begonnen. Zuerst wurden die 2
Trag-Fahrseile zwischen den Kranfotos gespannt. Dann begannen die Überlegungen für das
Kranführerhaus und den Transportwagen mit der Winde (nur angedeutet) für die
Transportkette für die Holztransportkisten. Diese wurden gleich mit Bauschutt befüllt.
Nachdem die Ehefrau von Heinz den Hintergrund gemalt hatte, wurden die ersten Möwen
aufgeklebt. Die "Busch" Feldbahn, Spurweite 600mm auf der Dammkrone wurde mit einer
Pendelsteuerung versehen und versieht Ihren Dienst. Nach den Überlegungen mit Andreas für
den Schleusenhintergrund wurde dieser vorbereitet. Jetzt kann die Ehefrau von Heinz diesen
Hintergrund farbig darstellen.
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Baubericht: März bis Mai 2016
Nachdem ein zweites Anschlußmodul gebaut wurde konnte unser Heinz wieder voller
Tatendrang loslegen. Nach der Vorbereitung der mit Gewebe abgespannten Spanten
wurden auf der Rückseite zum Hintergrund "gerammte Baumstämme" gesetzt. Anschließend wurde
das Gelände mit der bisher verwendeten Zellulose-Masse in Form gebracht. Die
Gleisverlängerungen für den kleinen Arbeitskran und den großen Bagger wurden verlegt.
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Baubericht: Juni und Juli 2016
Die Feldbahngleise mit Verbindungsweiche vom Hauptmodul wurden verlängert und mit Erde
eingeschottert. Ebenso die Gleise des Baggers und Kleinkran.
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Baubericht: September bis November 2016
Es wurden 3 weitere Arbeitsbereiche geschaffen. Ein Dampfaggregat zieht den großen
Schienendampfbagger (nach rechts), ein kleiner Bagger versorgt die 600 mm Gleise, ein
weitere Dampfbagger ist dabei die Loren zu beladen und Dampfbagger Nr. 4 sichert ein
abgerutschtes Rohr. Die Wasserhaltung wurde ebenfalls verlängert. Die Anlage ist bis auf
etwas Ausgestaltung und der Fertigstellung der Beleuchtung fertig.
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Technische Daten
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Erbauer: |
Heinz |
Modellgröße: |
Ca. 0,90 x 0,48 Meter |
Betrieb: |
Analog, Pendelzugsteuerung |
Maßstab: |
1:87 H0 |
Spurweite: |
H0e (9 mm), entspricht einer Originalspurweite von 750 - 760 mm |
Besonderheit: |
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Bauzeit: |
Ca. 200 Stunden |
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Weitere Bilder der Anlage
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