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Gipswerk Entringen

Wir haben es geschafft. Beim privaten Anlagenwettbewerb auf der Faszination Modellbahn in Sinsheim 2017 haben wir gleich den 3. Platz mit dem Gipswerk erreicht. Darauf sind wir echt stolz.

Gipswerk Entringen, 3. Platz Sinsheim

Das Entstehen der Segmentanlage:

Auf Anregung von Mitgliedern des Modelleisenbahnclub Rottenburg e. V. Neckar entschlossen sich die IG-Mitglieder Andreas und Uwe dieses Gipswerk mit der kompletten Feldbahntrasse vom Steinbruch bis zum Bahnhof Breitenholz in Anlehnung an das Original, stark verkleinert, nach zu bauen. Dargestellt werden soll der Zeitraum um 1950 -1960.

Segment-Übersicht

Die achtteilige Segmentanlage hat eine Länge von rund fünf Metern. Dargestellt werden die Segmente wie folgt: (Erbauer Uwe) Gipswerk am Bahnhof Breitenholz, Ausweiche und Verschwenkung, (Erbauer Andreas ) B 28 mit Kreisstraße nach Breitenholz, 90° Kurve am Käsbach, kleiner "Rigoni"- Steinbruch, Gipsofen + Gebäude unterhalb des Steinbruches und der große Steinbruch. Der Steinbruch wurde in einen alten Holzkoffer eingebaut.

Unterstützt wurden die zwei Modellbauer von vielen Zeitzeugen, dem Ortschronisten, Herrn Bauer aus Entringen, dem Archiv der Gemeinde Ammerbuch, dem Kreis- und Stadtarchiv Tübingen, der Gips-Schüle Stiftung in Stuttgart, der Rottenburger Zeitung, von zwei Kollegen des Rottenburger Modelleisenbahnclubs und weiteren Informanten.

Gipswerk Entringen
Gipswerk Entringen Gipswerk Entringen
Gipswerk Entringen Gipswerk Entringen
Gipswerk Entringen Gipswerk Entringen
Gipswerk Entringen

Nun zu den Bauberichten der einzelnen Modell-Feldbahnsegmenten:


Baubeschreibungen der fünf Segmente von Andreas

Vorgeschichte: Nachdem mich die Rottenburger Modellbahnkollegen gefragt hatten, ob ich Interesse am Nachbau der Gipsbahn hätte, sagte ich spontan ja, ohne zu ahnen was da alles auf mich zu kommt. Alles fing damit an, dass ich bei einer früheren Präsentation einen alten Holzkoffer (90x40x20cm) geschenkt bekam. Nun stand fest: "Da baue ich den Gipssteinbruch hinein".

Holzkoffer mit Gleisplanung

Auf "WIKI" gab es sogar eine Gleisskizze (s. Foto - Skizze im Holzkoffer). Nach ersten Überlegungen ging es los mit der Untergrundgestaltung, dem Geländebau und der Gleisverlegung. Dann ergab es sich, dass zwei Rottenburger Modellbahnkollegen uns mitteilten, dass noch Reste des alten Gipswerkes vorhanden sind und so fuhren wir ins Ammertal und überzeugten uns. Der Lokschuppen und das Trafohäuschen wurden gleich vermessen und dann ging es entlang der Strecke bis zum Lagerschuppen unterhalb des Steinbruches (der mittlerweile mit Schutt aufgefüllt wurde).

Dann ging es weiter mit dem Bauen. Bei der 2. Ausstellungsteilnahme der IG-Modellfeldbahner in Rottenburg kam das Gespräch mit den Rottenburger Kollegen wieder auf, ob wir nicht die ganze Anlage bauen wollen. Zu unserem Glück drehte an diesem Wochenende auch "Eisenbahnromantik" die Ausstellung und ich durfte das Bauvorhaben vom Gipswerk Entringen vorstellen. Auf der Rückfahrt nach Niefern-Öschelbronn konnte ich den Uwe überreden bei dem Projekt mitzumachen. Nun ging es an die große Planung. Ich entschied mich für den Bau des Gipsbruches, des kleinen "Rigonisteinbruches", der 90° Kurve am Käsbach und der Strecke entlang der Kreisstraße nach Breitenholz mit der B 28 Kreuzung. Dazu kommt noch das Segment "Gebäude unterhalb des Steinbruches". Uwe, platzmäßig eingeschränkt, nahm sich den Bau der Gleisverschwenkung, der Ausweiche beim Rohrbach und des eigentlichen Gipswerkes beim Bahnhof Breitenholz vor. Wir setzten uns zum Ziel bis November/Dezember 2015 die gesamte Segmentanlage fertig zu bekommen. Da ich schon Erfahrungen im Recherchieren hatte, entschlossen wir uns den Ortschronisten, Herrn Bauer und verschiedene Zeitzeugen in Entringen und Breitenholz ausfindig zu machen und zu treffen. Von den Zeitzeugen wurden wir mit wertvollen Informationen und Bildern belohnt. Nun konnte der Bau der einzelnen Segmente begonnen werden.


Zuerst ging es an die Planung des Segments "Steinbruch". Wir verwenden für die Feldbahn das Feldbahn- und Gleissystem der Firma BUSCH Modellwelten im Maßstab 1:87 in H0f, das entspricht einer Originalspurweite von 600 mm. Entsprechend der Internet-Gleisskizze (erstellt von Dr. E. Scherer) wurde die Gleislage verkleinert ausprobiert. Anschließend wurden die Geländehöhen (geschätzt) und mittels unterschiedlich unterlegten Sperrholzstreifen aufgebaut. Die Geländestruktur wurde mit verschiedenen Baumaterialien u. a. Styrodur und Styropor geformt und angepasst. Anschließend erfolgte die Feinmodellierung mit einem Gipsüberzug. Von unserem ersten Fotobesuch habe ich "echte" Steine aus den stillgelegten Steinbruchüberbleibseln mitgenommen, gespalten und im Steinbruch eingebaut. Die Anlage wird dadurch zwar schwerer aber originalgetreuer. Nach dem Trocknen des Gipses wurde das Gelände braun eingefärbt, die Gleise eingeschottert und dann erfolgte die Begrünung in mehreren Arbeitsschritten. Neben "echter Erde" werden unterschiedliche Turf und Flocken gestreut, dann erfolgte die Begrünung mit "Grasbüscheln" und dem Einsatz des Grasmasters (hierbei werden in einem Behälter die Grasfasern statisch aufgeladen und in den feuchten Leim "geschossen"). Die eigentliche Begrünung erfolgte dann mit Grasbüscheln, Blumen, Unkräutern, "gezupften" Vliesmatten, Büschen und Bäumen. Die Begrünung stammt fast ausschließlich vom Hersteller Silhouette Modellbahnzubehör. Sie sehen oben im Kofferbild noch die Darstellung des Gipsofens mit einem typischen Modellbausatz. Da wir uns entschlossen haben, auch die Gebäude verkleinert in Anlehnung an das Original nach zu bauen musste ich mich für eine andere Lösung entscheiden. Dazu aber später.


Baubericht Segment "Rigoni-Steinbruch"

Ebenfalls auf einer Sperrholzplatte wurde die Gleistrasse erhöht vorgesehen, um neben dem Gelände auch Platz für den Graben des "Käsbach" zu erhalten. Der zum Teil heute noch vorhandene Steinbruchrest wurde ebenfalls mit Originalkalksteinen im Modell nachgebaut. Die Steinplatten wurden zu einem späteren Zeitpunkt noch horizontal eingesägt um die horizontal verlaufenden Schichten anzudeuten. Der Geländeaufbau erfolgte wieder wie oben beschrieben.


Baubericht Segment "90°-Kurve am Käsbach" und Segment "B28"

Nach Fertigstellung der Gleistrasse wurden zuerst die Gräben mittels Oberfräse in die Sperrholzplatte eingebracht. Für die B28 und die Kreisstraße "K6916" wurde eine Balsaholzunterlage genommen. Im Bereich der Kreisstraße wurde anschließend eine Kopfsteinpflaster-Gipsplatte aufgebracht. Die B28 erhielt eine dicke Balsaholzplatte. Anschließend wurde die B28 und das gesamte Gelände mit Gips geformt und gespachtelt. Nach dem Trocknen erfolgte der Untergrundanstrich und die Begrünung wurde wie oben beschrieben aufgebracht. Die zwei Segmente wurden mit Wiesen und Feldern ergänzt. Zu beachten ist beim BUSCH Feldbahngleis dass die Segmentübergänge absolut bündig ohne Luft ausgeführt werden, da sonst die Lok stehen bleibt. Nachfolgend die Bauphasen der B28 und von der 90°-Kurve beim Käsbach.


Baubericht Segment "Gebäude unterhalb des Bruches"

Unterhalb des ehemaligen Steinbruches stehen heute noch zwei "alte" Gebäude vom Gipswerk Entringen. Das kleine Gebäude, die "Vesperbude" und der lange Schuppen, das Sacklager und das Kohlenlager. Zuerst wurde das Segment mit Landschaft (Grasflächen und Wegen und der Gleisanlage wie oben beschrieben gestaltet). Das Trafogebäude ist nicht mehr vorhanden. Da ich die Gebäude in Anlehnung an das Original verkleinert nachbaue, musste das Modellsegment "Steinbruch" im Holzkoffer im vorderen Bereich geändert werden. Die Gebäude werden erst als Pappmodell gebaut um die Proportionen abzugleichen. Dann werden an Hand von Fotos und vorhandenen Maßen die Gebäudeabmessungen auf Kunststoffplatten übertragen. Die Fachwerkbalken wurden aus Balsaholz geschnitzt, bei der Vesperbude habe ich nur Funierholzstreifen zugeschnitten und aufgeklebt. Den Putz habe ich mit Vogelsand und Leim hergestellt und farblich behandelt. Beim Lagerschuppen wurde das Mauerwerk aus Kunststoffplatten der Fa. Auhagen gestaltet. Diese wurden für die Fachwerkfüllungen zugeschnitten. Für den Lagerschuppen benötigte ich ca. 20 Stunden, für die Vesperbude ca. 10 Stunden. Die Gipsmühle (das große linke Gebäude) wurde aus Pappe fertig gestellt. Der Nachbau erfolgte zu einem späteren Zeitpunkt. Als nächstes beschäftigte ich mich mit dem Holz-/Kohleschuppen und dem Ofengebäude.

Diese 2 Gebäude wurden aus 1x1, 1,2x1,2 und 1,6x1,6 mm Holzleisten hergestellt. Die Bretterbeplankung erfolgte mit 2 mm breiten Streifen aus Holzfunier. Der Ofenschuppen bekam einen nebeneinander liegenden vierzügigen Ofen und den DIARA-Estrich-Hochofen. Die geprägten Dachplatten stammen von der Firma Noch. Die sogenannte Gichtbrücke wurde aus Holzleisten 1,8x1,8 mm und einer Verbretterung aus Funierholzstreifen gebaut. Das Dach erhielt eine Deckung aus Brettern und Bitumenpappe, die ich aus Streifen Schleifpapier mit einer 600er Körnung hergestellt habe. Anschließend erfolgte ein "Wasching" mit Braun und Schwarz. Die Verwitterungen wurden mit grünen und weißen Pigmenten hergestellt. Der Ofenaufbau stammt von Fa. Modellbau Luft.

Weiter ging es am Gipsbruch und den Gebäuden beim Bruch.
Ein neuer Bauabschnitt ist die Herstellung der sogenannten Gichtbrücke zum DIARA-Estrichofen. Entsprechend dem Original liegt sie beim Hochofen an. Mein Nachbau der Gebäude und des Bruches stimmen nicht ganz mit dem Original überein, weil der Bruch in einem Holzkoffer eingebaut wurde und somit die Abmessungen begrenzt sind. Aber im Vergleich zum Originalbild ist der Gebäudenachbau im Verhältnis 1:2 gebaut stimmig.
Zuerst wollte ich mit der Lok die Loren bis zur Brücke schieben und habe sie erst sehr schräg eingebaut, aber nach Zeitzeugenberichten wurden die Loren mit der Lok nur ins Abstellgleis geschoben und dann mittels Seilwinde zur Brücke gezogen.
Somit habe ich die Busch-Gleise ausgebaut, das Gelände geändert und mit Z-Flexgleis (Schwellen aufgetrennt) ein scharfes S gebogen und eingebaut. So steht die Brücke fast rechtwinklig zum Ofen. Die Brücke entstand aus Holzleisten 1,5x1,5 mm, die Verbretterung aus Funierholz, das Dach aus 600er Schleifpapier. Anschließend wurde mit Wasching und Pigmenten die Brücke gealtert.
Daneben baute ich aus Schaumstoffplatten (beidseitig mit Pappe belegt) die Gipsmühle. Die Fenster entstehen aus 2 Lagen Kunststoffprofilen. Wenn alle Fenster eingebaut sind, erfolgt das Auftragen des Wandputzes.

Die "Gichtbrücke" zum DIARA-Ofen hat ein Blechdach mit Stehfalzdeckung bekommen. Auf eine Kunststoffplatte wurden schmale Vierkantprofile aufgeklebt, dann das ganze mit Hellgrau gestrichen. Danach ein Schwarz-Wasching drüber, dann mit einer Mischung aus Dunkelgrau, Hellgrau und Ocker mit dem Borstenpinsel die Oberfläche betupft, dann wieder mit einem Schwarz-Wasching drüber. Die Rostspuren mit Rost-Wasching angedeutet und mit Pigmentfarben verfeinert.


Baubericht Dolberg-Bagger D 200

Im großen Gipssteinbruch wurde ein Diesel-Raupenbagger, Hersteller Dolberg, Typ D 200 mit kurzem Gittermast und Greifer eingesetzt. Die technischen Daten hierfür bekam ich von Peter Meyer, Hannover, ein Spezialist für historische Bagger. Der Typ D 200 auf dem ersten Bild, restauriert von Peter Meyer, steht einsatzbereit im Feldbahnmuseum in Wiesloch. Als Grundlage für den Nachbau diente mir der WIKKING-Krupp-Bagger. Das Führerhaus wurde entfernt und ein neuer Aufbau wurde aus Kunststoffplatten gebaut und etwas Inneneinrichtung angedeutet. Weiter kam eine Innen- und Außenbeleuchtung dazu. Nachdem ich die Beschriftung (Decals) bei www.hartmann-original.de habe anfertigen lassen, wurden diese aufgeklebt und der Bagger erhielt anschließend seine Alterung mit Rost- und Ölspuren, Ruß und Gips-Kalk-Dreck. Nach Fertigstellung des Segmentes Steinbruch wird der Greifer mittels Servo hoch und runter bewegt.


Weiter geht es mit den Hintergründen:

So langsam mussten mein Kollege und ich den Endspurt einlegen und alles zum Laufen bringen und vor allem die Anlage mit Feinheiten fertigstellen. Leider gab es immer noch das Busch-Weichenproblem, was vermutlich nur durch Zulöten gelöst werden kann. Dafür aber haben wir unsere Hintergründe bekommen. Der Bildermaler Ch. Laubmann aus Wildberg hat uns mit Ölfarben entsprechend der Fotos von der Gegend drum rum sagenhafte Hintergründe gemalt. Der finanzielle Aufwand hat sich, finde ich, gelohnt.
Die Beleuchtung wird mittels dimmbarer LED-Leisten der Fa. "LED&MORE" ausgeführt. Für den den Gipsbruch habe ich für den vorderen Bereich noch eine Leuchtleiste montiert.


Ergänzung März 2017:

Zum Abschluss gibt es noch eine Verfeinerung. Wir haben uns von der Firma PAULO Modellbahnzubehör an Hand alter Fotos die Estrich- und Gipssäcke fertigen lassen.


Baubeschreibungen der drei Segmente von Uwe

Vorgeschichte: Wie schon von Andreas geschrieben machten uns Mitglieder der Modelleisenbahnfreunde Rottenburg e.V. auf eine nicht mehr existierende Feldbahn aufmerksam, die früher auf der Gemarkung Entringen, heute ein Teilort der Gemeinde Ammerbuch in Baden Württemberg, unterwegs war. Die Feldbahn war im Steinbruch aktiv und verband den Steinbruch, den dortigen Brennofen und die Lagerstätten mit der Gipsfabrik am Bahnhof Breitenholz. Hier war eine Bahnverladung des Endproduktes möglich und die benötige Kohle wurde ebenfalls per Bahn angeliefert.
Andreas war sofort begeistert und konnte mich schließlich zur Mitarbeit bei dem Projekt, den Gipsabbau mit der Feldbahn und dem Gipswerk im Modell annähernd an das ehemalige Original nach zu bauen, überreden.
Des Weiteren wurden, eine neue Erfahrung im Modellbau für mich, Recherchen in diversen Archiven und bei Zeitzeugen durchgeführt. Wir hatten uns schnell darauf geeinigt, dass wir uns die Modellbahnsegmente aufteilen. Andreas baut vom Steinbruch bis zur B 28, dann erfolgt von mir die restliche Gleisstrecke bis zum Gipswerk Entringen am Bahnhof Breitenholz.


Baubericht Segment "Verschwenkung"

Nachdem Andreas seine Segmente soweit fertig hatte, dass die Gleis- und Straßenlage feststand und auch etwas Grün schon vorhanden war, konnte ich daran gehen mein erstes Segment zu bauen.

Von einer im Abbau befindlichen H0-Anlage wurden die 6mm-Platten der Trassen recycelt, d.h. daraus wurden die Seiten der Segmente gesägt. Die Seiten wurden stumpf zu einem Rechteck aufeinander geklebt und verschraubt. Zur Aussteifung wurden noch Vierkanthölzer eingeklebt und verschraubt. Der Abstand vom oberen Rand wurde so bemessen, dass die Styrodureinlage mit der oberen Kante abschloss. Da auf diesem Segment ja die Gleistrasse nach außen verschwenkt, musste das Segement auf der, der B28 gegenüber liegenden Seite verbreitert werden. Der Innenraum wurde ebenfalls mit Styrodur aufgefüllt. Somit war ein relativ leichtes, aber dennoch stabiles Segment entstanden. An der Unterseite wurden zwei durchgehende Kabel (Rot und Schwarz) angebracht, von denen Zuleitungen zu den Schienen verlegt wurden. An insgesamt drei Stellen wird der Strom in die Schienen eingespeist. Auf der Oberseite wurden die Schienen auf einem Streifen Styrodur verlegt, mit Zweikomponentenkleber befestigt und eingeschottert. Die Verklebung des Schotters, bei dem auch originaler Kalkstein aus dem Bruch verwendet wurde, erfolgte mit einem Schotterkleber. Die mit Kopfsteinpflaster belegte Kreisstraße wurde mittels Spörle-Formen und Gips hergestellt und auf das Styrodur geklebt. Mit Braun eingefärbtem Gips wurde die Landschaftsform gestaltet. Der gesamte Bereich aus Gips, einschließlich des Kopfsteinpflasters, wurde dann mit Acryl-Tiefengrund eingestrichen. Nach der Durchtrockung wurde das Kopfsteinpflaster mit einer selbst angemischten Farbe aus Acrylfarben gestrichen. Diese Farbmischung wurde mit Wasser stark verdünnt und mehr oder weniger lasierend aufgetragen.

Auf das Gelände wurde abschnittsweise Acryl-Emulsion aufgetragen und mit Turf-Flocken in Braun und Grün von Woodland-Scenics eingestreut. Dazwischen kam noch die Mischung Waldboden von Busch. Nachdem der Emulsionsauftrag und die Flocken getrocknet waren wurde wieder abschnittsweise die Emulsion aufgetragen und kurze dunkelgrüne Grasfasern mit einem Elektrostaten aufgeschossen. Gleich hinterher kamen dann lange dunkelgrüne Fasern, die mit ein wenig helleren Fasern gemischt waren. Zum Abschluss wurden noch ganz wenige lange beige Fasern eingeschossen. Die Emulsion wurde nicht komplett deckend aufgetragen, sondern es wurden Lücken gelassen, so dass sich kein durchgehender 'englischer Rasen' ergab. Zur weiteren Ausgestaltung wurde ein Baum gepflanzt. Da sich die dargestellt Jahreszeit im Spätsommer/Frühherbst bewegt, wurden unter dem Baum lose Blätter in verschiedenen Farben mit Sprühkleber fixiert. Dies erfolgte, bevor der Baum eingeklebt wurde. Nach dem Festkleben des Baumes wurden mit dem Streumaterial Nadelwaldboden der Firma Busch im Bereich der Wurzeln Erde bzw. nicht bewachsene Stellen dargestellt und hier stellenweise nochmals lose Blätter aufgestreut. Eine abgebrochene Gips-Kopfsteinpflaster-Platte wurde dazu genutzt eine Straßenbaustelle darzustellen. Dazu wurde von der Firma Weinert eine Absperrung farblich behandelt und zur Sicherung der Baustelle aufgestellt. Zur Ausgestaltung wurde noch ein kleiner Teerkocher, ebenfalls von Weinert, mit Zubehör fixiert. Die Szene beleben drei Bauarbeiter. Auch ein Schäfer mit seinen Schafen und seinem Schäferkarren bereichern das Segment.


Baubericht Segment "Ausweiche"

Der Grundaufbau für dieses Segment ist derselbe, wie schon zum Segment 'Verschwenkung' beschrieben. Die Segmentseiten aus 6mm-Sperrholz zu einem Rechteck zusammen gesetzt und innen mit Styrodur aufgefüllt. Die Gleistrasse wurde ebenfalls auf einen dünnen Streifen Styrodur geklebt und entsprechend eingeschottert und verklebt. Die Fortsetzung der Kreisstraße erfolgte ebenfalls mit Gips-Kopfsteinpflaster. Der Aufbau der Begrünung erfolgte ebenfalls wie beim Segment 'Verschwenkung' beschrieben. Allerdings musste auf diesem Segment auf der linken Seite noch der Rohrbach berücksichtigt werden. Dazu wurde im Styrodur eine Aussparung eingebracht und das Bachbett mit eingefärbtem Gips gestaltet. Die Seiten des Bachs wurden mit verschiedenen Vlies der Firma Heki gestaltet und danach das Wasser in Form von Einkomponentenharz der Firma Faller in zwei Schichten eingebracht. Der obere Abschluss des Wassers wurde mit Water-Effekts von Noch gestaltet. Nach der Fertigstellung des Bachs konnte die aus Vierkanthölzern und Balsaholz für die Bretter gestaltete Brücke eingesetzt und die Gleistrasse darauf verlegt werden. Vor der Befestigung der Styrodureinlage wurden an der vorderen Längsseite des Segmentes Bohrungen für diverse Schalter und Buchsen eingebracht. Hier lässt sich mittels Bananensteckern Fahrstrom einspeisen. Die beiden Ausweichgleise lassen über einen Kippschalter wahlweise mit Fahrstrom versorgen oder ganz abschalten. Die beiden Weichen werden von Hand geschaltet.


Baubericht Segment "Gipswerk"

Das dritte Segment, das sich dann links an das Segment 'Ausweiche' anschließt, richtet sich bezüglich der Größe nach den Gebäuden des Gipswerkes, die darauf zusammengestellt werden. Darum beginnt das Segment nicht mit dem klassischen, oben schon beschriebenen Unterbau, sondern hier zunächst mit dem Selbstbau der Gebäude. Für den Beginn und zur Übung der Selbstbaugebäude, übrigens das erste komplett selbst gebaute Gebäude, wurde der im Original noch vorhandene Lokschuppen beim ehemaligen Gipswerk ausgewählt. Im Bild unten ist das Ergebnis zu sehen.

Als nächstes Selbstbaugebäude war das Hauptgebäude, die Gipsmühle, an der Reihe. Wie schon beim Lokschuppen gab es auch zum Hauptgebäude verschiedene Pläne. Es standen auch ein paar Fotos zur Verfügung, so dass nach einer Vorplanung das doch recht große Gebäude in Angriff genommen werden konnte. Der Bau nahm dann doch eine recht große Zeitspanne in Anspruch.

Nach dem das Hauptgebäude so gut wie fertig war, ging es an das Ofengebäude. Zum Ofengebäude gab es nur sehr wenige Pläne, so dass das Gebäude überwiegend anhand von historischen Photos entstand. Zur Überprüfung der Proportionen und dem Zusammenwirken mit dem Hauptgebäude wurde zuerst ein Kartonmodell gefertigt. Beim Bau des Ofengebäudes wurden dann die mit dem Kartonmodell gewonnenen Maßabweichungen übernommen.


Schließlich wurden die Gebäude fertig gestellt und mit den Gleisen auf der Grundplatte montiert. Die Proportionen sind schon beachtlich. Größe der Grundplatte ca. 1,20m x 0,80 m.


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