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Bei den Feldbahnen handelt es sich um schmalspurige Bahnen. Sie hatten ihre Blütezeit Ende des 19. Jahrhunderts und wurden bis
in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts eingesetzt. Die Spurweite der Feldbahnen beträgt üblicherweise 600 mm, teilweise auch bis
900 mm. Schmalspurbahnen haben eine Spurweite von ca. 400 bis 1000 mm während die Normal- oder Regelspur eine Spurweite von 1435
mm hat.
Der Ursprung der Feldbahnen begann schon früh (ca. 1600) mit den Gruben- bzw. Bergwerksbahnen. Die Loren wurden im
Handverschub bewegt.
Ab ca. 1780 |
wurden die Holzschienen durch gusseiserne Schienen ersetzt. |
Ab ca. 1860 |
wurden die ersten Schmalspurbahnen auf Baustellen eingesetzt, die Loren wurden von Hand verschoben. In anderen
Einsatzbereichen wurden die Loren von Pferden gezogen. |
Ab ca. 1870 |
wurden die ersten Feldbahndampflokomotiven eingesetzt. |
Ab ca. 1880 |
erlangte die Feldbahn auch in der Landwirtschaft große Bedeutung. Der französische Landwirt und Techniker Paul
Decauville stellte seine mobile Feldbahn für die Landwirtschaft vor. |
Ab ca. 1890 |
wurde die Feldbahn beim Militär im ersten und zweiten Weltkrieg eingesetzt. |
Ab ca. 1960/70 |
wurden die Bahnen immer mehr durch die technische Entwicklung (LKW, Radlader, Förderbänder, etc.) abgelöst. |
Feldbahnen wurden in vielen Wirtschaftszweigen betrieben:
Als Landwirtschaftsbahnen, Grubenbahnen, Ziegeleibahnen, Steinbruchbahnen, Militärbahnen, Trümmerbahnen, Industriebahnen,
Gärtnerei- und Waldbahnen, Torfbahnen, Hafenbahnen und als Transportmittel bei verschiedenen Baustellen, aber auch in
Sägewerken. Sie wurden fast ausschließlich für den Materialtransport verwendet. Der Personentransport galt vor allem dem
Transport der Arbeiter, später wurde in abgelegenen Gebieten auch der allgemeine Personentransport aufgenommen, um eine bessere
Anbindung an die Regelspurbahnen und die Städte zu erreichen. Auch bei kleinen und großen Baustellen, beim Autobahnbau und beim
Eisenbahnbau wurden Feldbahnen eingesetzt. Der Vorteil der Feldbahnen lag zum einen darin, dass die Gleisanlagen leicht von Hand
verlegt werden konnten und somit ein schneller Einsatzwechsel möglich war, zum anderen konnten die Lokomotiven und Loren auf
Grund ihres geringen Gewichtes auch in weichem, unwegsamem Gelände eingesetzt werden. Feldbahngleise konnten zudem in sehr engen
Radien verlegt werden, wodurch die Feldbahnen weit kostengünstiger betrieben werden konnten. Das Gleismaterial bestand
überwiegend aus vorgefertigten Gleisjochen (gerade und gebogen), Weichen und Drehscheiben in verschiedene Formen und
Ausführungen. Die Feldbahnen sind auf Grund der technischen Entwicklung in der heutigen Zeit nicht mehr wirtschaftlich, obwohl
sie teilweise noch im Torfabbau (unwegsames Gelände, schlecht tragbarer Grund), sowie im Berg- und im Tunnelbau
eingesetzt werden. Damit auch den nachfolgenden Generationen noch etwas über die Feldbahnen berichtet werden kann, gibt es viele
kleine und große Feldbahn-Museen, die diese Technik pflegen und anschaulich machen.
Quellen: „Die Feldbahn“, A. Christopher, „Feld- und Grubenbahnen der DDR“, HFD
e.V., „Ein Jahrh. Feldbahnen“, D. Lawrenz,
"Feldbahnen in Ludwigsburg", W. Berner
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Wichtige Feldbahnlok-Hersteller:
• Krauss & Co, München
• Hanomag, Hannover
• Henschel (Henschel & Sohn, Kassel)
• Jung (Arnold Jung Lokomotivfabrik GmbH), Jungental-Kirchen
• O&K (Orenstein & Koppel AG), Berlin
• J. A. Maffei, München • Krupp, Essen
• DIEMA (Diepholzer Maschinenfabrik Fritz Schöttler GmbH), Diepholz
• AEG, Berlin
• Deutz (Klöckner- HumboldDeutz AG), Köln
• Ruhrtaler, Mühlheim
• Gmeinder, (Gmeinder & Co) Mosbach, Baden
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