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Originale und historische Feldbahnen
- Feldbahnen in Pforzheim und dem Enzkreis
- Gipswerk Entringen
- Bau der Neuen Schleusen Brunsbüttel 1911 - 1914
- Baustellenfeldbahn 2008

Feldbahnen in Pforzheim, dem Enzkreis und darüber hinaus

Auf Grund dem starken Interesse an Schmalspur- und insbesondere Feldbahnen, die in verschiedenen Modellbahnanlagen mündeten, erwachten bei Andreas die Fragen nach den historischen Vorbildern in Pforzheim und dem Enzkreis. Die Recherchen in verschiedenen Archiven und bei Zeitzeugen erbrachten eine relativ hohe Zahl an ehemals existierenden Feldbahnanlagen und Einsätzen von Feldbahnen.

Die nachfolgende Liste mit kurzen Anmerkungen über die Geschichte und teilweise 2-3 Bildern erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern gibt einen Überblick über den Stand (2018) der Recherchen.
Auf Grund der umfangreichen Rechercheergebnisse entstanden verschiedene Broschüren und Bücher, in denen eine Vielzahl der unten angeführten Feldbahnen und Feldbahneinsätze thematisiert wurden. Hier erhalten Sie auch detailliertere Informationen über die Feldbahnen und deren Einsätze.


Feldbahneinsätze in Pforzheim und im Enzkreis

1. Ziegelei in Pforzheim-Brötzingen im Arlinger ca. (1750) – 1921.

Die Ziegelei im Arlinger (Pforzheim.) wurde auch von den Gebrüder Vetter, aus Baden-Baden, betrieben. Es gab eine Feldbahnanlage, die auch das Abbaugebiet nördlich der Bahngleise durch eine Unterführung der Kleinbahn Ittersbach-Pforzheim erreichte. Das besondere an der Feldbahn war eine Elektrolok.

Bilder:

  1. E-Lok mit Eimerkettenbagger (gemalt von C. Laubmann, Wildberg)

  2. Arbeiter vor Ziegelloren (Nachlass Regelmann (Stadtarchiv Pforzheim)

  3. Postkarte von 1908 mit der Ziegelei (Stadtarchiv Pforzheim)

Ziegelei Pforzheim-Arlinger, E-Lok Ziegelei Pforzheim-Arlinger, Ziegelloren
Ziegelei Pforzheim-Arlinger, Werkansicht

2. Steinbruch in Eutingen (roter Sandstein) ca. 1902 - 1904.

Auf dem Gelände des heutigen Schützenvereins


3. Trümmerbahn Pforzheim 1945 – 1956

Nach dem schweren Bombenangriff auf Pforzheim am 23.02.1945 wurde Pforzheim zu rund 80% vollständig zerstört. Zwischen 1946 und 1949 wurde eine Feldbahn als Trümmerbahn, mit einer Spurweite von 600 mm, mit ca. 23 Loks und 300 Loren für die Räumung eingesetzt. Ab 1949/50 erfolgte die Flächenräumung nur noch mit LKW. Da das Gelände im Brötzinger Tal vollständig aufgefüllt war, kam der restliche Trümmerschutt auf den Wallberg. Die letzte Trümmermühle wurde 1957 am Waisenhausplatz abgebaut.

Bilder:

  1. Trümmerräumung beim Turnplatz (Sammlung Th. Frei Pforzheim)

  2. Trümmerräumung in der Werderstraße (Archiv Frick, Pforzheim)

  3. Trümmerräumung in der Frankstr. (Foto Kropf, Stadtarchiv Pforzheim)

  4. Trümmer in der Ispringer Straße (Archiv Frick, Pforzheim)

  5. Kipploren vor der Christuskirche (Sammlung PZ Th. Frei, Pforzheim)

  6. Trümmerräumung am LEO (Sammlung Michaelis, Pforzheim und Stadtarchiv)

Trümmerräum mit Feldbahn in Pforzheim Trümmerräum mit Feldbahn in Pforzheim
Trümmerräum mit Feldbahn in Pforzheim Trümmerräum mit Feldbahn in Pforzheim
Trümmerräum mit Feldbahn in Pforzheim Trümmerräum mit Feldbahn in Pforzheim

4. Waldbahn der Landsiedlungsgesellschaft ca. 1919 - 1921 im Hagenschieß


5. Grube Käfersteige, Würmtal ca. 1934 - 1997.

Das ehemalige Fluss- und Schwerspatwerk


6. Feldbahn für den Autobahnbau ca. 1935 / 1941.
Im Zuge dieser Arbeiten wurde auch der B 10 Damm errichtet.

Die Autobahn wurde in der Zeit von 1935 bis 1939 errichtet. Zuständig in dieser Zeit war Dr. Ing. Fritz Todt, Parteimitglied und Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen. Die Autobahn 8 hatte ursprünglich die Bezeichnung „Strecke 36“. Die Arbeitsabschnitte wurden in Lose aufgeteilt und vergeben. Für die aufwendigen Erdbewegungen wurden schwere Bagger, Feldbahnen mit 600 und 900mm Spurweite und Pferdefuhrwerke eingesetzt. Es wurden in dem Bereich Karlsruhe-Pforzheim-Stuttgart rund 51 Brücken und 22 Durchlässe (für Fußgänger und Fuhrwerke) gebaut. Im Bereich Pforzheim-Ost musste auch die Reichsstraße 10, die heutige B10, um verlegt werden. Die Autobahn war zeitweise zwischen Pforzheim-Ost und -West unterbrochen, da erst 1938 mit dem Bau des Kämpfelbach-Viaduktes begonnen wurde. Fertiggestellt wurde diese einmalige Steinbogenbrücke mit 13 Gewölben und 12 Pfeilern 1941. Sie wurde beim Vorrücken der Alliierten 1945 gesprengt und als Hilfsbrücke für jede Fahrrichtung einspurig wieder hergestellt. 1957 und 1993 wurde die Brücke noch 2-mal neu errichtet und dem wachsenden Verkehr angepasst.

Bilder:

  1. Betonmaschine beim A 8 Bau bei Rutesheim (Stadtarchiv Rutesheim)

  2. Deutz Prospekt u.a. für A8 Bau (Sammlung Lentz)

  3. Geschmückte Gmeinder auf A8 vorne rechts der Heizer Merz (Sammlung Pfenninger)

  4. Bau der A8, hier Umbau der B10 mit Holzkastenkipper (Archiv Bauer, Pforzheim)

  5. Bau des Kämpfelbach-Viaduktes, eine Steinbogenbrücke (Archiv RP KA)

  6. Hilfsbrücke mit Feldbahngleisen beim Kämpfelbach.Viadukt (Sammlung Müller Ludwigsburg)

Bau der Autobahn 8 Bau der Autobahn 8
Bau der Autobahn 8 Bau der B10 im Zuge des Baus der Autobahn 8
Bau der Autobahn 8 Bau der Autobahn 8

7. Feldbahn für die Enz- und Nagoldregulierung, Pforzheim ca. 1902 - 1912/13


8. Feldbahn für die Enzregulierung, Lomersheim, Mühlhausen ca. 1933 - 1936


9. Ziegelei Mühlacker ca. (1840) - bis 1990 Feldbahnbetrieb

Die Ziegelei Mühlacker blickt auf eine lange Tradition zurück. Der Feldbahnbetrieb erfolgte ab 1911 und endete ca. 1990. Anfangs wurde E-Loks eingesetzt, später Benzol- und Dieselloks. Nach dem Großbrand 1909 wurde für eine kurze Zeit sogar eine Dampflok eingesetzt. Die Ziegelei wurde zweimal durch Feuer zerstört. 1923 stand die Ziegelei an der Spitze der deutschen Tonindustrie mit 35 Mio. Ziegeln jeder Art. Das Ziegelwerk wurde 2009 geschlossen und 2016 abgerissen.

Bilder:

  1. Postkarte von 1908 (Dachziegelarchiv)

  2. Werbung Ziegel (Dachziegelarchiv)

  3. Deutz mit Holzkastenkipper (Archiv Pfr. Dr. Vetter, Rutesheim)

  4. In der Tongrube (Archiv A. Christopher, Frankfurt)

Ziegelei Mühlacker Ziegelei Mühlacker
Ziegelei Mühlacker Ziegelei Mühlacker

10. Steinbruch Fegert in Enzberg, bei Mühlacker


11. Steinbruch Knaus in Kieselbronn


12. Steinbrüche / Schotterwerke in Ispringen, ca. 1920 - 1950/52


13. Dampfziegelei Singen ca. 1818 –

Die Ziegelei Singen hatte eine Lehmgrube und 2 Kalksteinbrüche im Gewann „Hohstraße“. Es gab auch eine Feldbahn, leider fehlen hierzu alle Angaben. Auch diese Ziegelei wurde von den Gebrüder Vetter von 1906 bis 1914 betrieben.

Bilder:

  1. Arbeiter vor der Ziegelei mit Kaminsteinen (Archiv Kröner (†))

  2. Feldbahnbrücke der ehemaligen Ziegelei (Archiv Reeb, Ötisheim)

Dampfziegelei Singen Dampfziegelei Singen

14. Verschiedene kleine Baustellenfeldbahnen


Zu Punkt 3, Trümmerbahn Pforzheim 1945 – 1956, entstand in Anlehnung an verschiedene Fotos ein Modell, das die Trümmerräumung visualisiert. → Hier geht es zum Modell

Ebenso entstand zu Punkt 6, Feldbahn für den Autobahnbau ca. 1935 / 1941, ein Modell, das den grundsätzlichen Einsatz der Feldbahn beim Bau bildlich wieder gibt. → Hier geht es zum Modell


Weitere Feldbahneinsätze außerhalb des Enzkreises

1. Kalksteinwerk mit Steinbruch in Ittersbach ca. 1903 – 1978/85

Das Kalkwerk Ittersbach bestand anfangs aus einer kleiner Kalkmühle, später wurde die Mühle um die Ziegelei Eder erweitert.

Das Abbaugebiet befand sich auf der anderen Seite der Kleinbahn Ittersbach - Pforzheim. Die Lehmgruben wurden anfangs durch einen Tunnel, später über eine Höhen gleiche Gleiskreuzung erreicht. Die Feldbahn hatte eine Spurweite von 600 mm. Es wurden 2 Gmeinder und 2 Deutz Lokomotiven eingesetzt.

Bilder:

  1. Beladen der Kipploren in der Sandgrube (Archiv Heimatmuseum Ittersbach)

  2. Gleiskreuzung – Feldbahn mit Kleinbahn Ittersbach (Archiv B. Philipp, Karlsruhe)

  3. Rückansicht vom kleinen Kalkwerk (Archiv Heimatmuseum Ittersbach)

  4. Die letzte Kipplore beim Heimatmuseum Ittersbach (Archiv U. Eisele, Niefern-Öschelbronn)

Kalkwerk Ittersbach Kalkwerk Ittersbach
Kalkwerk Ittersbach Kalkwerk Ittersbach

2. Dampfziegelei Langensteinbach ca. 1897 – 1913 (/1925)

Die kleine Ziegelei ging 1911 an die Gebrüder Vetter (Ziegelei Mühlacker). Die Ziegelei hatte eine Lorenbahn von rund 200m Länge.

Bilder:

  1. Arbeiter vor der Ziegelei (Archiv Heimatmuseum Ittersbach)

Ziegelei Langesteinbach

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